Musik baut Brücken
Musik, die Verständigung über Sprachgrenzen ermöglicht, gab es unverzichtbar auch beim Japanfest am Garten 2022.

Allerdings waren neben Videoeinspielungen mit japanischer Musik in diesem Jahr bei den konzertanten Beiträgen auch andere Klänge zu vernehmen: Die Zeitenwende, hervorgerufen durch den Ukrainekrieg, war auch in Bethel gegenwärtig. – Bethel betreut als große Sozialeinrichtung zahlreiche Geflüchtete aus der Ukraine. Der Japanische Garten Bethel bietet zwar eine ganz eigene Welt, ist aber dennoch Teil unserer Welt hier.
In einem Benefizkonzert stellten professionelle Musikerinnen aus der Ukraine eindrucksvoll eine Verbindung zwischen europäischer Musikkultur und Japan im aktuellen Bezug her. Das Streicherduo Katja Suglobina und Oleksandra Maksymchuk leitete seinen virtuosen Vortrag mit Sakura (Kirschblüte), der volksliedhaften „National-hymne“ Japans mit hohem internationalem Bekanntheitsgrad ein. Dies hatte einen Hintergrund: Katja Suglobina hatte Sakura als Mitglied eines Kinderchores bei einem Besuch des Japanischen Botschafters in Kiew in der Originalsprache vorgetragen. Nach dieser Reminiszens folgten Werke von Glière, Mozart und Bartok.

Einen ganz anderen Klangcharakter bot das Duo Harfe und Gesang – Elena Lavrentev und Oksana Medynska. Die souveräne Interpretation eines lyrischen Repertoires für Harfe mit klassischen Werken war von tiefer Innerlichkeit durchstimmt. Indem man sich auf diese Klänge einließ, war eine glückliche Nachbarschaft zum Japanischen Garten als Ort der Spiritualität zu empfinden. Belebend kontrastierte zum solistischen Harfenprogramm der Beitrag der Sängerin Oksana Medynska von volkstümlichen Liedern aus der Ukraine in der Beherrschung unterschiedlicher stimmlicher Register mit Harfenbegleitung.

Unterstützt wurde die Sammlung von jungen Helferinnen aus der Ukraine.

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