- Diese Veranstaltung hat bereits stattgefunden.
Tokyo 2020 – Wie sich die japanische Hauptstadt für die Olympischen Sommerspiele 2020 neu erfindet
Donnerstag, 15. Februar 2018 von 19:00 Uhr – 21:30 Uhr
Eintritt freiVortrag Dipl. Ing. Arch. Ulf Meyer:
Die Olympischen Sommerspiele werden vom 24. Juli bis 9. August 2020 in Tokyo stattfinden. Futuristische Pläne überzeugten das Olympische Komitee und gaben Tokyo den Zuschlag. Auch das am 11. März 2011 vom Tsunami und Erdbeben zerstörte Tohoku soll davon profitieren. Wie weit sind die Vorbereitungen gediehen? Wie sehen die Vorbereitungen aus?
Noch 20 von 35 Stadien müssen gebaut werden. Wie wirken sich die Olympiavorbereitungen auf den Wiederaufbau in Tohoku aus? Es heißt, Bauunternehmen würden nun lieber in Tokyo für Olympia arbeiten. Die Kosten für den Wiederaufbau haben sich verdreifacht.
Ähnlich wie 1964 bildet Olympia den Anlass für eine städtebauliche Neudefinition der japanischen Hauptstadt und dem Bau neuer Sportstädten, die architektonische Aufmerksamkeit verdienen. Die meisten Wettbewerbe sollen innerhalb von acht Kilometernum das olympische Dorf ausgetragen werden. Innerhalb dieses Radius verteilen sich die Sportstätten auf die sog Heritage Zone im Norden sowie die Tokyo Bay Zone im Süden. Badminton, Bahnradfahren, Basketball, Fechten, Fußball, Golf, Moderner Fünfkampf, Mountainbike, Reiten, Ringen, Rugby, Schießen, Segeln und Taekwondo, finden außerhalb dieses Bereiches statt. Innerhalb des 8-km-Radius sollen sich die Sportstätten auf die Heritage Zone im Norden (mit dem Olympiastadion; Sportarten: Leichtathletik, Tischtennis, Handball, Judo, Straßenradrennen, Gewichtheben und Boxen) und die Tokyo Bay Zone im Süden (Medienzentrum; Volleyball, BMX, Turnen, Tennis, Triathlon, Marathon, Beach Volleyball, Hockey, Reitsport, Rudern, Kanu, Bogenschießen und Schwimmsport) aufteilen.
Der Vortrag gibt Überblick zu verschiedenen Bauprojekten, und wird besonders auf das von Architekt Kuma Kengo entworfene Nationalstadion eingehen. Er gewann die 2. Ausschreibung.
Über den zu kostspieligen Zaha Hadid Entwurf entbrannte ein Streit. Im September 2015 wurde ein neuer anonymer Wettbewerb ausgeschrieben und am Ende zwischen zwei heimischen Architekturbüros Toyo Ito und Kengo Kuma ausgetragen. Kengo Kumas an die traditionelle japanische Architektur angelehnter Entwurf machte das Rennen. Kumas Stadion überzeugte die Jury sowohl mit seiner städtebaulichen, wie architektonischen Zurückhaltung und nicht zuletzt auf Grund des geringen Budgets. „Es ist ein wundervoller Entwurf, was grundsätzliche Voraussetzungen, Bauzeit und Kosten angeht“ , verkündete der Premierminister Shinzo Abe. Weniger erfreut waren die Leute bei Zaha Hadid. In einem Statement äußert Hadid persönlich sich so:
„This shocking treatment of an international design and engineering team, as well as the respected Japanese design companies with whom we worked, was not about design or budget. In fact much of our two years of detailed design work and the cost savings we recommended have been validated by the remarkable similarities of our original detailed stadium layout and our seating bowl configuration with those of the design announced today.
Darüber werden Konsequenzen der städtebaulichen Veränderungen gezeigt und es wird Vergleich zur Tokyo Olympiade 1964 gezogen.
Referent
Ulf Meyer, geb. 1970, studierte Architektur an TU Berlin und Illinois Technology Institut, Chicago. 2001/02 arbeitete er bei
Architekt Shigeru Ban, Tokio. Hier u. a. bekannt durch sein Metzer Centre Pompidou und dem japanischen Pavillion Expo 2000
Hannover, 2008-10 als Dozent für Nachhaltigen Städtebau an Kansas State University. 2012 kuratierte er die Architektur-Biennale Hongkong/Shenzen.
Dipl.-Ing. Ulf Meyer, Berlin, gilt als ausgewiesener Kenner der japanischen Architektur und Stadtentwicklung. Als Autor des „Tokyo Architekturführers„(DOM Publishers), vieler Beiträge in Zeitungen und Zeitschriften zur Architektur in Tokyo (zuletzt Interview mit Kuma Kengo in der FAZ) hat er sich intensiv mit Tokyos Vorbereitung auf die Olympischen Sommerspiele 2020 beschäftigt. Am JKI Köln durfte Meyer im Jahr 2011 einen Vortrag über die „Katsura Rikyu“ in Kyoto halten. Meyer hat auch an japanischen Universitäten wie „Tokyo Daigakku“ und „Kobe Design“, sowie am Japan Institute of Architects (JIA) in Tokyo, Vorträge gehalten..
Lehraufträge Tamkang University Taiwan, Jade Hochschule, HTWK Konstanz.